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Hannover

 

2018: Workshop beim Blantyre Arts Festival

Im Jahr 2018 wurde während eines Aufenthalts in Blantyre ein Workshop im Rahmen des Blantyre Arts Festivals angeboten. Dieser wurde von Monica Garcia und Mbene Mbunga Mwambene geleitet. Geeignete Tänzerinnen und Tänzer waren eingeladen, ihr Können unter Beweis zu stellen.

 

Nach dem mehrstündigen Workshop fiel die Wahl auf Joshua Bhima – einen herausragenden Tänzer. Er ist ein erfahrener Performer aus Malawi, der sowohl in lokalen als auch in internationalen Tanz- und Theaterproduktionen aufgetreten ist. Joshua wurde vom Dance Foundation Course (DFC) des Dance Trust of Zimbabwe (DTZ) als Tänzer zertifiziert und vom Theatre in the Box Africa als Schauspieler ausgezeichnet.

 

Auch als Tanzlehrer verfügt er über umfassende Erfahrung. Seit 2011 unterrichtet er an verschiedenen Schulen, darunter die St. Andrews International High School, die Southend International Primary School und die Hillview International Primary School.

 

2018: Workshop an der Jacaranda-Schule in Limbe-Blantyre

Mit Unterstützung der Jacaranda-Schule und der Jacaranda Foundation wurden im Jahr 2018 zwei Workshops auf dem Schulgelände durchgeführt. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse an der Teilnahme. Was sie jedoch nicht wussten: Die Workshops dienten auch als Grundlage für ein Casting.

 

Die Entscheidung fiel dem Auswahlteam nicht leicht. Nach intensiver Beratung, Sichtung von Videomaterial und Abwägung verschiedener Faktoren – unter Beteiligung der Schulleiterin Mare da Silva – wurden schließlich Julius Pounded, Ester Salima und Patricia Simon ausgewählt. Alle drei überzeugten durch besonderes Talent und Engagement. Julius hatte bereits erste Erfahrungen als Tanzlehrer gesammelt und unterrichtete seine Mitschüler*innen.

 

2019: Kooperationsprojekt: OsterTanzTage

Als der Schauspieler Mbene Mbunga Mwambene 2017 erneut nach Hannover kam, besuchte er zusammen mit Silvia Hesse das Opernhaus. Dort trafen sie auf Steven Markusfeld, den Ballettdirektor, sowie auf die Choreografin und Tänzerin Monica Vicente Garcia. Gemeinsam wurde beschlossen, Tänzer*innen aus Blantyre zu den OsterTanzTagen 2019 einzuladen. Zwei Workshop-Angebote wurden entwickelt – eines mit Fokus auf malawische Tanzkultur, das andere auf Breakdance.

 

Die Auswahl der Teilnehmenden sollte im Rahmen des Blantyre Arts Festivals (BAF) sowie an der Jacaranda-Schule erfolgen. Zu diesem Zweck reisten Monica Garcia Vicente und Silvia Hesse im Rahmen einer Bürgerreise zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft nach Blantyre.

 

OsterTanzTage am Opernhaus Hannover

Die OsterTanzTage haben sich zu einem kulturellen Aushängeschild der Stadt Hannover entwickelt. Für den Freundeskreis Malawi war es eine große Ehre, als Kooperationspartner mitzuwirken. Durch das Projekt wurde eine breite Öffentlichkeit erreicht – allein im Opernhaus und über das Publikum hinaus konnten über 3.000 Menschen für die Partnerschaft Hannover–Blantyre sensibilisiert werden.

 

Ergebnis: Workshop „Mixed Moves Reloaded“

Unter Anleitung internationaler Dozentinnen entwickelten Ballett- und Tanzschülerinnen aller Altersgruppen Choreografien, die am Ostersonntag zu einem Gesamtkunstwerk verbunden und am Ostermontag auf der Bühne des Opernhauses präsentiert wurden. Die Workshopplätze waren sehr begehrt und schnell vergeben – erstmals nahmen auch Schüler*innen aus Blantyre teil.

 

Julius Pounded, Ester Salima und Patricia Simon besuchten die Breakdance-Workshops 1 und 2 unter der Leitung des Tanzpädagogen Timo Draheim sowie der beiden professionellen Balletttänzer Davide Sioni und Matt Emig vom Ensemble des Balletts der Staatsoper Hannover.

 

Für die Jugendlichen war es eine intensive Zeit: Neben dem Tanz mussten sie auch mit dem Kulturschock und der Arbeitsweise hinter den Kulissen eines Opernhauses zurechtkommen. Sie übten auch außerhalb der offiziellen Proben – zu Hause oder auf Spielplätzen. Besonders Julius zeigte außergewöhnlichen Ehrgeiz: Er nahm an beiden Workshops teil und trainierte unermüdlich, selbst als er sich die Knie aufschürfte. Die Tänzer versorgten ihn – eine Pause wollte er nicht einlegen.

 

Am Ostermontag wurde die gemeinsame Choreografie unter dem Titel „Mixed Moves Reloaded“ auf der großen Opernbühne aufgeführt – mit ausverkauftem Haus. Julius beeindruckte das Publikum mit einem Soloauftritt und wurde bei der Abschlussveranstaltung mit begeistertem Applaus gefeiert.

 

Moves of Malawi – Eine tänzerische Reise durch Malawi

Parallel zu den Workshops für Kinder und Jugendliche, die von internationalen Tänzerinnen angeboten wurden, leitete Joshua Bhima zwei offene Workshops für Teilnehmerinnen aller Altersgruppen. Jeder und jede war willkommen – viele kamen sogar mehrfach.

 

Unter dem Titel „Reise durch Malawi“ stellte Joshua Bhima in den Räumen des Opernhauses Hannover verschiedene traditionelle Tänze aus seinem Heimatland vor. Dabei erläuterte er die kulturellen Hintergründe und vermittelte die Grundschritte jedes Tanzes. Malawi ist Heimat mehrerer ethnischer Gruppen, von denen jede ihre eigenen Rituale und Tänze pflegt. Die Tänze spiegeln die Überzeugungen und Bräuche der jeweiligen Stämme wider.

 

Die vorgestellten Tänze:

 

  • Sena Jive – Ein Tanz aus dem Süden Malawis, bei dem die Menschen unter dem Mondlicht tanzen, um Glück und Freude auszudrücken, zum Beispiel bei Hochzeiten oder festlichen Ereignissen.

  • Malipenga – Ein Kriegertanz aus dem Norden, ursprünglich nach siegreichen Schlachten getanzt. Heute wird er aufgeführt, um Stärke und Eindruck zu demonstrieren.

  • Manganje – Ein Initiationstanz, der während der Aufnahme junger Mädchen und Jungen ins Erwachsenenalter getanzt wird, nachdem sie über gesellschaftliche Werte und Rollen gelernt haben.

  • Vimbuza – Ein Reinigungstanz mit tiefen spirituellen Wurzeln, entstanden zur Zeit der kolonialen Umbrüche. Er dient dazu, negative Energien, Stress oder Wut aus dem sozialen Umfeld zu vertreiben.
     

Die Workshops machten nicht nur großen Spaß – sie bauten auch kulturelle Brücken zwischen den Partnerstädten Hannover und Blantyre. Alle Teilnehmenden äußerten den Wunsch, dass solche Formate künftig häufiger und mit mehr Zeit stattfinden sollten, um tiefer in die Vielfalt malawischer Tanzkultur und Geschichte eintauchen zu können. Das vermittelte Wissen leistete einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.

 

Tanzen und die Stadt erfahren

Obwohl die Gäste aus Malawi stark in die Proben und das Leben im Opernhaus eingebunden waren und sowohl die Bühne als auch den Backstage-Bereich intensiv kennenlernen konnten, wollten sie auch Hannover selbst erleben. Neben dem Besuch großartiger Ballettaufführungen internationaler Compagnien standen daher auch Stadterkundungen auf dem Programm.

 

Besichtigt wurden unter anderem das Neue Rathaus, die Herrenhäuser Gärten, der Maschsee sowie die Leinemasch. Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch der IGS List, der Partnerschule der Jacaranda-Schule in Blantyre. Dort wurde den Gästen unter anderem das gemeinsame Bienenprojekt vorgestellt.

 

Große Freude bereitete allen Beteiligten der Besuch einer Fotoausstellung im Bildungsverein, bei der Werke des NP-Fotografen Michael Wallmüller gezeigt wurden. Er hatte die Bürgerreise 2018 – organisiert von Silvia Hesse anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft – fotografisch begleitet. Die Anwesenheit der Gäste aus Malawi verlieh der Ausstellung eine besondere Atmosphäre.

 

Das Projekt war insgesamt sehr intensiv und erfolgreich. Die jungen Gäste machten vielfältige Erfahrungen und vermittelten zugleich vielen Menschen in Hannover erste Einblicke in das Leben und die Tanzkultur Malawis. Nach ihrer Rückkehr berichteten die Schülerinnen und Schüler in ihrer Heimatstadt Blantyre regelmäßig über ihre Eindrücke aus Hannover – der Partnerstadt. Auch an der Jacaranda-Schule gaben sie ihre Erlebnisse in Form von kleinen Aufführungen an Mitschüler*innen weiter. Besonders das Team des Opernhauses hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die jungen Künstlerinnen erfuhren große Wertschätzung – nicht nur vom Publikum, sondern auch von professionellen Tänzerinnen, die bei einer privaten Abschiedsfeier die kurzen malawischen Tanzeinlagen begeistert aufnahmen. Die Jugendlichen reisten erschöpft, aber überglücklich zurück nach Malawi.

 

Joshua Bhima – Interesse an weiterem Austausch

Auch Joshua Bhima, der bereits einen Tag früher nach Malawi zurückreiste, nahm viele Eindrücke mit nach Hause – und hinterließ zugleich einen bleibenden Eindruck in Hannover. Es entstand der ausdrückliche Wunsch, ihn erneut einzuladen, um mehr über die kulturellen Wurzeln der Tänze Malawis zu erfahren.

 

Ein solches Folgeprojekt würde die Möglichkeit bieten, tiefer in die Tanzformen einzutauchen, die von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurden. Joshua Bhima könnte durch seine Erfahrung und sein Wissen nicht nur tänzerische Techniken, sondern auch die kulturellen und spirituellen Hintergründe vermitteln. Diese Chance zur kulturellen Bildung und Völkerverständigung soll genutzt werden.

 

Der erfolgreiche Ausbau des kulturellen Austauschs im Bereich Tanz – als Ergänzung zu Musik, Theater und Kunst – ist mit diesem Projekt gelungen. Das wachsende Interesse an Malawi und das Engagement vieler Beteiligter zeigen: Es lohnt sich, diese Brücke weiter auszubauen. Ein herzlicher Dank geht an die Stadt Hannover, das Kulturbüro für die finanzielle Unterstützung, an alle Spender*innen sowie an das gesamte Team des Opernhauses für ihre herausragende Mitwirkung.

Tanzen verbindet Welten – wir lernen, tanzen und verstehen mehr!

2010 – Musiker aus Malawi werben für das Blantyre Arts Festival in Hannover

Im Jahr 2010 kamen zum ersten Mal Musiker aus Malawi nach Hannover – ein bedeutender Meilenstein in der langjährigen Städtepartnerschaft. Auf Einladung von Silvia Hesse reisten drei bekannte Künstler gemeinsam mit Kulturmanager Thomas Chibambo nach Deutschland: Ben Michael Mankhamba, Lloyd Phaundi (alias Agorosso) und Giddes Chalamanda. Als BAF Acoustic Trio warben sie für das Blantyre Arts Festival und zeigten Interesse an neuen Kooperationspartnern.

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Dank der Offenheit und Flexibilität der Festivalleitung – Christoph Sure und Gerd Kespohl – konnte das Trio bei der Eröffnung des Masala-Weltbeat-Festivals im Kulturzentrum Pavillon auftreten. Bürgermeister Strauch begrüßte die Gäste aus Malawi herzlich und zeigte sich begeistert.

Silvia Hesse stellte die Künstler zudem verschiedenen Einrichtungen vor. Sie besuchten unter anderem das Kulturzentrum FAUST, traten beim Jugend-Umweltfest „bunt und laut“ auf und lernten Musikerin Uli Meinhold kennen – die später gemeinsam mit ihrer Partnerin Sita beim BAF in Malawi auftrat.

2010 – Besuch an der IGS List: Erste Schritte zum kulturellen Austaus

Die Musiklehrerin Angela Gulyas nutzte die Gelegenheit des Besuchs der malawischen Musiker in Hannover und lud sie in die IGS List ein. Dort konnten Schülerinnen und Schüler Malawi und die Stadt Blantyre aus erster Hand kennenlernen – durch persönliche Gespräche, Erzählungen und natürlich durch Musik.

 

Der Besuch war nicht nur für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis, sondern legte auch einen wichtigen Grundstein für weitere Projekte. Im Anschluss entwickelten sich zahlreiche Initiativen rund um die Themen Theater, Klimaschutz und fairer Handel, die den Kulturaustausch zwischen den Partnerstädten lebendig gestalten.

 

Die Musiker traten zudem an verschiedenen kulturellen Orten Hannovers auf: im Musikzentrum, im Pavillon, im Jungen Schauspiel sowie beim Freundeskreis Malawi, der die Veranstaltungen koordinierte. Silvia Hesse wurde in diesem Zusammenhang gebeten, jährlich eine Begrüßungsrede zur Eröffnung des Blantyre Arts Festivals in Malawi zu halten – ein Zeichen wachsender Verbundenheit zwischen den beiden Städten.

 

2011: Ein Rückblick zum Kulturaustausch - Wie alles begann
 

Im Jahr 2011 reisten Thom Chibambo, Gründer des Blantyre Arts Festivals, sowie das BAF Trio – Giddes Chalamanda, Ben Michael Mankhamba und Agorosso – nach Berlin und München. Silvia Hesse, Vorsitzende des Freundeskreises Malawi und der Städtepartnerschaft Hannover–Blantyre, nutzte die Gelegenheit und lud die Künstler spontan nach Hannover ein.

 

Damit wurden sie die ersten Musiker aus Blantyre, die im Rahmen der langjährigen Städtepartnerschaft Hannover offiziell besuchten. Um die Gäste umfassend mit der Stadt und ihrer Kulturszene bekannt zu machen, organisierte der Freundeskreis Besuche im Neuen Rathaus, im Pavillon, im Kulturzentrum Faust, im MusikZentrum, im Ballhof und im Opernhaus. Kontakte zu hannoverschen Künstler*innen – etwa Ulrike Meinholz – wurden geknüpft.

 

Ein Höhepunkt war ein Workshop an der IGS List, organisiert durch Angela Gulyas, bei dem die Gäste ihre Musik vorstellten und Einblicke in die Kultur Malawis vermittelten. Die Offenheit aller beteiligten Institutionen machte deutlich: Der Wunsch nach kulturellem Austausch war auf beiden Seiten groß. Seither sind zahlreiche Projekte entstanden, die diesen ersten Kontakt mit Leben füllen – stets unterstützt durch städtische Fördermittel, politisches Engagement und persönliche Initiative.

 

Kooperationspartner: Staatsoper Hannover/Ballett

Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch im Opernhaus Hannover im Jahr 2011. Für die Gäste aus Malawi war es ein unvergessliches Erlebnis. Ballettmeister Jörg Mannes und Ballettdirektor Steven Markusfeld führten sie hinter die Kulissen des Hauses und luden sie zu einer Aufführung des Balletts „PIAF“ ein – mit der Tänzerin Monica Garcia Vicente in der Hauptrolle.

 

Alle Beteiligten waren sich einig: „Wir wollen etwas gemeinsam auf die Beine stellen“ – auch wenn zunächst unklar war, wie ein solches Projekt konkret aussehen könnte. Es brauchte Zeit, aber aus dieser Vision entstand schließlich ein tragfähiges Konzept.

 

In den folgenden Jahren besuchten weitere Künstler*innen aus Malawi das Opernhaus – etwa:

  • 2017: Regisseur, Schauspieler und Tänzer Mbene Mbunga Mwambene

  • 2018: Schauspieler*innen Jessie Gongolo, Janine Lucy Chilambe, Jack Musumba und Deborah Lydia sowie Soulsängerin Princess

  • 2019: Regisseur und Filmemacher Charles Shemu Joyah

     

Diese kontinuierlichen Begegnungen führten schließlich zum Erfolg: Ein gemeinsames Kulturprojekt konnte realisiert werden – ein Zeichen dafür, wie durch Ausdauer, Engagement und Vertrauen ein nachhaltiger kultureller Austausch zwischen zwei Städten entstehen kann.

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