Ben Michael Mankhamba, Chief of Chingalire und seine Mutter wollen gemeinsam dafür sorgen, dass die Situation für die Frauen und Mädchen verbessert wird. Er will in seinem Dorf damit beginnen und gute Beispiele in andere Dörfer und möglicherweise auch Regionen übertragen. Über die Spende von Violetta anlässlich des 25-jährigen Jubiläums haben sich Ben und seine Mutter sehr gefreut, insbesondere, als ich ihnen die Ziele und Aufgaben der Fachberatungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und junge Frauen in Hannover „Violetta“ vorgestellt habe.
Wir sprachen darüber, wie das Geld sinnvoll eingesetzt werden kann. Die Mutter sagte: „Bei uns lebt seit vier Monaten eine Frau mit ihren Kindern, die aus einem anderen Dorf gekommen sind. Sie wurde von ihrem Mann misshandelt. Wir haben eine Frauengruppe und fühlen uns als eine Gemeinde, die Frauen mit solchen Problemen und Erfahrungen aufnimmt, aber so eine Arbeit, wie sie von Violetta geleistet wird, haben wir nicht.“ Wir sprachen weiter über die Situation der Frauen auf dem Land, über ihre Probleme und ihre Sorgen. Sie arbeiten hart, sehr hart. Um Essen für die Familie zu kochen, brauchen sie nicht nur Wasser, für das sie weit laufen müssen, sondern auch viel Feuerholz, das immer weniger wird. Schätzungsweise 70 Prozent der Waldfläche hat Malawi in den vergangenen Jahrzehnten verloren. Jedes Jahr kann ich die Folgen dieser Abholzung von alten Bäumen erkennen, für die es viele Generationen bräuchte, um wieder nachzuwachsen. Immer wieder wird Holzkohle verwendet, doch dies ist lange schon verboten.
Bens Mutter erklärte, dass auch die traditionelle offene Drei-Steine-Feuerstelle nicht nur enorm viel Feuerholz verbraucht, sondern dass der Ruß in den Küchen auch für Millionen von Todesfällen mitverantwortlich ist, die jedes Jahr durch Atemwegserkrankungen ausgelöst werden. Vor allem Frauen und Kinder sind betroffen.

Wir verabredeten, dass wir den Frauen im Dorf jeweils einen effizienten Kocher überreichen wollen, der eigens für den ländlichen Raum ohne die für uns selbstverständliche technische Infrastruktur entwickelt wurde. Als ein Geschenk von Violetta und all den Menschen, die gespendet haben.
Ich hatte Bens Mutter bereits so einen Kocher als Gastgeschenk mitgebracht, da es mir so wichtig war, etwas für ihre Gesundheit und zum Erhalt der Wälder und Bäume zu tun. Sie war begeistert von ihren ersten Erfahrungen. Diese tragbaren kleinen effizienten Keramiköfen ermöglichen eine Feuerholzeinsparung von bis zu 50 Prozent, verkürzen die Zeit des Feuerholzsammelns und vermeiden Rauchemissionen in den Küchen.

Bens Mutter und ich überreichten die kleinen Kocher. Ich sah ihre Gesichter und spürte ihre Hände, die gezeichnet sind, von harter Arbeit und unter so harten Bedingungen ihr Leben meistern müssen.
Eindrucksvoll, farbenfroh und singend gehen diese Frauen ihren Weg.
Ein erster Schritt ist getan – es liegt nun an uns allen den nächsten zu gehen.
Großen Dank an Violetta und an alle, die gespendet haben.