Mbaula: Eco-Marketing for Climate & Health

Die Frauen waren motiviert und haben trotz des hohen Arbeitsaufwandes mit viel Freude und Engagement mitgemacht. Doch wider Erwarten ist das Mbaula - Projekt bei der Vermarktung ins Stocken geraten. Zunächst schwiegen die Frauen, waren demotiviert. Es galt die Gründe zu erfahren und die anfangs gestellten Fragen für weitere Kommunikationsstrategien erneut zu klären und neu zu beantworten. Daraufhin wurden die Arbeitsprozesse beobachtet und evaluiert. Es wurden Reaktionen, Erkenntnisse und Feedbacks aus den Workshops bewertet und weitere Experten befragt. Auch gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen mussten berücksichtigt werden.

 

Die Frauen waren enttäuscht, dass sie den gewünschten Verkaufs-Preis nicht erzielen konnten. Der vorgeschlagenen Vermarktungsstrategie der Expertin Doreen Phawandaphwanda wollten sie zunächst nicht folgen. Sie wollten mehr verdienen und glaubten sie könnten die Mbaulas alle in ihrem Umfeld zu ihren Preisvorstellungen verkaufen. 

 

Es zeigte sich aber, dass die Nachfrage für die Mbaulas in ihrer Umgebung trotz diverser Anstrengungen zu ihren Preiserwartungen sehr gering war. Die Mittel der privaten Haushalte sind nur sehr begrenzt. Es fehlte zunächst eine öffentliche breite Kampagne für die Mbaulas. Und es fehlte anfangs die Bereitschaft einen überregionalen Absatzmarkt für die Mbaulas aus Chingalire zu suchen. Deshalb wurde 2017 Joseph Sakala, Direktor von YSD angesprochen. Joseph Sakala kannte Chingalire. Er war bereits 2015 und 2016 als Klima- und Umweltexperte beratend tätig und in Projekte eingebunden. Er hatte Kontakt zu Medien und konnte Erfahrungen vorweisen.


Gemeinsam mit seinem Team, Ben Michael Mankhamba, Silvia Hesse und Ralf Pepmeyer entwickelte er ein Konzept für Marketing und Bildung. Auf dieser Grundlage wurde SD beauftragt diese Aufgabe wahrzunehmen.

„Eco-Marketing for Climate & Health - within Lilongwe: Chitetezo Mbaula Promotion Report“, "on Youth for Sustainable Development (übersetzt und zusammengefaßt von Nele Pfeifer).

  • Veranstaltung: Vom 14.-15. Dezember 2017 führte Youth for Environment and Sustainable Development (VSD) mit der Unterstützung von aware&fair e.V. eine Promotionsveranstaltung durch. Es         wurden Passanten angesprochen und über die Chitetezo Mbaula und ihren Beitrag zum Klimaschutz zu informiert und gleichzeitig motiviert, die Öfen zu kaufen und zu nutzen. Es wurden Informationen über den hohen Verbrauch von Feuerholz für die Energieversorgung als Hauptursache für die Entwaldung in Malawi dargestellt und die Anfälligkeit für Klimaveränderungen erklärt.
  • Veranstaltungsort: Das Event fand vor dem Wulian Supermarket in Lilongwe statt, ein sehr belebter Ort, da sich in der Nähe ein Marktplatz befindet und viele Menschen den Platz auf ihrem Weg zur Arbeit passieren. So war es möglich die unterschiedlichsten Menschengruppen über Mbaula zu informieren (Menschen aus unterschiedlichen Bildungsschichten, Arbeiter und Geschäftsleute etc.).
  • Master of ceremonies: Um die Aufmerksamkeit der Menschen zu wecken, gab es einen Moderator (masters of ceremonies), der die Fähigkeit besitzt die Menschen gezielt anzusprechen. Die Masters of ceremonies spielen in Malawi eine große Rolle für die Vermittlung von Informationen. Der Moderator führte Interviews mit Repräsentanten der Frauengruppe von Chingalire, um den Menschen die Handhabung und die Vorteile der Mbalua zu erklären. Auch führte er Interviews mit Repräsentanten von YSD, um die Beziehungen zwischen den Mbaula, der Entwaldung und dem Klimawandel hervorzuheben. Dank der Interviews versammelten sich viele Leute, um mehr über die Mbaula zu erfahren.
  • Auswirkungen des Events: Menschen unterschiedlicher Gruppen kauften die Mbaula. Einige der Käufer wurden bezüglich ihrer Kaufentscheidung interviewt. Die Interviews zeigten, dass das Event dazu beitrug Menschen, die keinen Zugang zu den Mbaula hatten, den Kauf zu ermöglichen und andere, die noch nie von den Öfen gehört hatten, seinen Nutzen näher zu bringen. Die Vermittlung von Informationen über die Mbaula war eine unmittelbare Auswirkung des Events. Die Menschen wussten nicht viel über die Öfen und wie sie in Verbindung zum Erhalt der natürlichen Ressourcen und zum Klimawandel stehen. Viele Menschen stellten Fragen über die Effektivität und Energieeffizienz der Öfen. Andere wollten wissen woher die Chingalire Frauen ihr Fachwissen für die Herstellung der Öfen hatten. Die Flyer dienten als zusätzliche Informationsmaterialien und versorgten die Menschen mit Kontaktinformationen für den Kauf.
  • Absatzmärkte: Nach dem Event informierten sich Repräsentanten von SD über potenzielle Absatzmärkte für die Mbaula und knüpften Kontakte.

 

Fazit: Das Event war ein Erfolg, viele Menschen kauften die Mbaula und wurden mit Informationen über die Mbaula versorgt. Die hohe Anzahl der Käufer zeigte, dass die Menschen den Wert der Mbaula anerkannten: Dank der Mbaula können sie Geld sparen (sie benötigen weniger Feuerholz), gesünder Leben sowie die Umwelt schützen und den Klimawandel vorbeugen. Diejenigen, die nicht genügend Geld besaßen, zeigten Interesse die Mbaula in der Zukunft zu kaufen. Die Empfehlungen von Team (VSD): Viele Menschen fragten, ob sie die Mbaula in der Nähe der Dörfer kaufen können. Es sollten Verkaufspunkte in der Nähe der Dörfer errichtet werden, um denjenigen, die nicht nach Chingalire reisen, den Kauf zu ermöglichen.