Bericht 2021 (Deutsch)

Trotz der Covid-Pandemie, die uns alle weltweit betroffen hat, ist es uns gelungen, weiter aktiv zu bleiben und im Austausch mit unseren Freund*innen und Partner*innen in Malawi und Hannover Projekte fortzusetzen. Wir danken allen für Ihr Engagement und Ihre Spenden. Wir danken auch den öffentlichen Förderern Engagement global gGmbH, der Stadt Hannover und der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung für die finanzielle Unterstützung.


Container voller Güter für den Aufbau einer Berufsschule in Blantyre

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Noch nie haben wir einen so großen Container verschickt. Noch nie war das Sammeln so aufwendig, die Spenden so auserlesen, die Hygienemaßnahmen so hoch, die Abwicklung so bürokratisch, die Logistik so herausfordernd, der Transport Hannover -Blantyre so zeitaufwendig.

Das alles haben wir geschafft! Dank der großartigen und solidarischen Zusammenarbeit, der gemeinsamen Absprachen, der Flexibilität, der Geduld und der Bereitschaft, immer wieder nach Lösungen zu suchen und zu finden, dank der Wertschätzung und des Interesses der Spender*innen und der gemeinsamen Freude, wenn wir wieder eine Hürde überwunden hatten. Die Beschäftigungsstelle der Stadt Hannover in der Hölderlinstr. bot sich als Sammelstelle an und nahm zahlreiche Spenden entgegen. Am 3. Juni, dem Weltfahrradtag, besuchte uns Oberbürgermeister Belit Oney in der Hölderlinstrasse.

An dieser Stelle möchte ich mich nicht nur bei allen Spender*innen für die umfangreichen Spenden herzlich bedanken, sondern auch bei Aenne Meyer, Peter Waldburg und dem Team „Werkzeuge für Afrika“ der Beschäftigungsförderung der Stadt Hannover, Sophia Graefe, die während ihrer Praktikumszeit mit mir die notwendigen Informationen der einzelnen Spenden erfasst hat, Thomas Brien und dem Team „Arbeit und Dritte Welt e.V“. in Hildesheim und dem Team „Engagement global gGmbH“ für die Beratung und den Transportkostenzuschuss. Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir trotz des Corona -Lockdowns und aller anderen Auflagen unseren Container an 16. Juni 2021 auf den Weg nach Malawi schicken konnten.


Wie alles begann:

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Seit 2012 besteht die Freundschaft zu Marie da Silva, Gründerin der Jacaranda-Schule und Luc Dechamps, Direktor der Jacaranda-Foundation die auch die Einrichtung einer Berufsschule plante. Getroffen haben wir uns zum ersten Mal auf dem Blantyre Arts Festival BAF. Im Jahr 2019 konnten Ralf Waselowsky und ich den Gebäudekomplex der Berufsschule besichtigen. 2020 schickte uns Luc Dechamps eine Bedarfsliste zu und wir starteten einen Spendenaufruf, dem viele Menschen und Organisationen folgten. Parallel stellten wir einen Antrag auf Transportkostenzuschuss bei Engagement global gGmbH, der, verbunden mit etlichen Auflagen, bewilligt wurde.


Ankunft in Blantyre:

Sehnsüchtig wurde er erwartet und riesig war die Freude, als der Container geöffnet wurde – alle Spenden haben unversehrt ihr Ziel erreicht. Equipment für den Naturkunde- und Biologie- Unterricht. Schulsachen, Bücher, Friseurstühle, Werkzeuge für Gartenarbeit und Tischlerei sowie Werkbänke, Solarpaneele, Keyboards und PC für den Unterricht, Fahrräder, Nähmaschinen und viele wichtige Gegenstände können nun in der Jacaranda-Schule, in Schulbüchereien und in der neuen Jacaranda-Berufsschule eingesetzt werden. Auch weiteres Equipment für Veranstaltungen wurde aufgeteilt für die Schule und Jacaranda-Kulturzentrum.

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In ihrem Dankesschreiben berichtet Marie da Silva, dass überzähliges Werkzeug, dem Gefängnis zur Verfügung gestellt wurde, um auch den Insassen die Möglichkeit zu geben, mit überarbeitetem professionellem Werkzeug zu arbeiten. Pflegebetten, die wir aufgrund der Situation in den Krankenhäusern mitverschickt haben, hat die Schule an die Krankenhäuser weitergegeben, mit denen sie aufgrund der Gesundheitssituation vieler Schüler*innen eng zusammenarbeitet.

Trotz der vielen Herausforderungen planen wir, einen weiteren Container nach Malawi zu schicken. Der Bedarf an Fahrrädern und Fahrradhelmen ist sehr groß.


Statt Feier - Aufklärung und Schutzmaßnahmen

Gerne hätten wir den Neustart von 2011 gefeiert, als zum ersten Mal Kulturschaffende aus Blantyre nach Hannover kamen. Sie folgten unserer Einladung und stellten das Blantyre Arts Festival BAF vor. Gemeinsam mit BAF-Gründer Thom Chibambo und dem Trio Michael Mankhamba, Giddes Chalamanda und Agorosso besuchten wir verschiedene Institutionen. Vom Rathaus, der IGS List, Pavillon, Ballhof, Opernhaus, Janun etc. Darauf aufbauend konnten wir in den letzten Jahren viele neue Partner*innen in Blantyre und Hannover gewinnen. Die Partnerschaft erlebte einen neuen Start für einen intensiven Kulturaustausch, im Bereich von Bildung und gemeinsamen Lernens und für eine nachhaltige globale Entwicklungszusammenarbeit.

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Doch statt einer Feier setzten wir alle unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten ein, um unsere Partner*innen in Chingalire, Blantyre und Makanjira in ihren Aktivitäten zu unterstützen.


Berufliche Perspektiven für eine bessere Zukunft

 

Nach einem unerwartet turbulenten Jahr 2020, gab es auch im Jahr 2021 an der Hochschule St. John  Paul II Leadership und IT Institute viele Herausforderungen, hervorgerufen durch die Corona-Krise, zu bewältigen.
Seitdem Amanda Badicke im Jahr 2019 an der Hochschule als Dozentin tätig war, besteht eine enge Partnerschaft. Gemeinsam verfolgen der Freundeskreis Malawi und die Hochschule mit dem Stipendienprojekt das Ziel, benachteiligten Personengruppen, die Möglichkeit zu bieten, in der Landessprache Chichewa, eines der gefragten Zertifikate für die Microsoft Office-Produkt-Palette zu erwerben.

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In diesem Jahr konnten zwei Gruppen (in April und November) den Kurs abschließen. Knapp 40 Malawier*innen wird so die Möglichkeit gegeben ihre Zukunft künftig selbst in die Hand zu nehmen. Mit dem angesehenen Office-Zertifikat der Hochschule bieten sich viele neue Jobchancen, die von den Stipendar*innen nur noch ergriffen werden müssen.
Einige Stipendar*innen wird der Freundeskreis Malawi weiter begleiten, sodass wir gespannt sein können, welche beruflichen Chancen mithilfe des Zertifikats ergriffen werden konnten.“

 


Blantyre: Statt ein Blantyre Arts Festival BAF – Aufklärung

Thom Chibambo, Direktor des BAF, besuchte Schulen, informierte Lehrer*innen und händigte Seife, Wasser und Masken aus. Gleichzeitig suchte er Wege, um Jugendliche darin zu befähigen, Corona und die Bedeutung des COVID-19-Impfstoffes zu verstehen. Dazu bediente er sich des traditionellen Tanzes, der in Malawi eine große Rolle spielt, um auf Prozesse und gesellschaftliche Herausforderungen aufmerksam zu machen.

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So wie viele Kulturschaffenden die Bevölkerung über Covid-19 informierten und die Menschen darin bestärkten, sich zu schützen, wirkte der 90-jährige beliebte Sänger Giddes Chalamanda an einem Covid-Aufklärungssong mit und der Künstler Tawonga Nkhonjera drehte Aufklärungsvideos.


Chingalire: ein Dorf mit Kultur und Bildungszentrum

Der beliebte Sänger Ben Michael Mankhamba und Chief von Chingalire handelte sehr schnell. Er nutzte seine Popularität, um Menschen im ländlichen Raum zu informieren.

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Er mietete ein Auto und einen Lautsprecher, kaufte Seife und Wassereimer und ließ Masken herstellen. So ausgestattet, fuhr er mit seinem Team in die abgelegenen Siedlungen, wo er die Bevölkerung, die schwer zu erreichen ist, informierte und gleichzeitig mit Seife und mit Wassereimern ausstattete.


Jacaranda-Schule – Partnerschule der IGS List

Die Jacaranda-Schule stand zusammen mit den anderen Schulen vor großen Herausforderungen. Als privatgeführte Schule für Aidswaisen erhalten sie allerdings keine öffentlichen Gelder. Sie sind auf Spenden besonders angewiesen, um die Schüler*innen weiter mit Bildung, Essen und lebensnotwendigen Medikamenten auch während des Lockdowns zu versorgen.

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Eine Gruppe ehemaliger Schülerinnen der Jacaranda-Schule nähte Masken, die an Mit- Schüler*innen, Lehrer*innen, an das Schul-Team, an alle Angehörigen, an Taxi-, Bus-, Mofafahrer und an die älteren Bewohner*innen verteilt wurden. Dabei haben die von uns 2017 gespendeten Nähmaschinen gute Dienste geleistet. Auch Esspakete wurden an die Bedürftigen ausgegeben.


Statt Begegnungsreise - virtuelle Gala der Jacaranda-Foundation

Die Ungewissheit über die Möglichkeit physischer Begegnungen im Rahmen entwicklungspolitischer Schulpartnerschaften und die Belastungen für alle Beteiligten waren zu hoch, so dass alle geplanten Begegnungen trotz der finanziellen Zusagen durch das ENSA- Schulprogramm, verschoben werden mussten.

Um im Austausch zu bleiben, beteiligte sich die IGS List mit zwei Projekten bei der öffentlichen virtuellen Gala der Jacaranda-Foundation. Da die jährlich stattfindende Gala immer mit einem Spendenaufruf verbunden ist, präsentieren die Schüler*innen der Jacaranda mit viel Engagement ihr Können und die IGS List beteiligte sich mit einen selbsterarbeiteten Dokumentationsfilm über ihr Leben, das sich dem Thema Ernährung und dem Verhalten während der Pandemie widmete.


Die Auswirkungen der Pandemie auf die Frauen und Mädchen in Malawi – ein Onlineworkshop

Wie viele Frauen im globalen Süden, leiden die Frauen und Mädchen in Malawi am meisten unter den Folgen von Armut, Umweltzerstörung und Klimakrise. Die Corona-Pandemie verschlechtert ihre Situation.
Um mehr zu erfahren, luden wir zum internationalen Weltfrauentag zwei engagierte Frauen unterschiedlicher Generationen aus Blantyre, mit denen wir schon seit Jahren zusammenarbeiten, zu einem Online -Workshop ein:

Gertrude Chibambo, Abgeordnete der Stadt Blantyre, und Lydia Deborah Banda, Aktivistin und Schauspielerin des Solomonic Peacocks Theater, die auch die internationale Initiative „flying girls“ mitgegründet hat. Als Kooperationspartner*innen und Expert*innen aus Hannover haben wir Vertreterinnen von Violetta, Fachberatungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und junge Frauen, gewinnen können.

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Mehr als 20.000 Mädchen sind in der „schulfreien“ Zeit während des Lockdowns ungewollt schwanger geworden und / oder minderjährig verheiratet worden, gegen ihren Willen. Weitere sexuelle Übergriffe werden befürchtet. Ihre Bildungschancen werden ständig geringer, obwohl die Verfassung in Malawi die Gleichberechtigung der Frau festgelegt hat und das Heiratsalter auf 18 festgelegt wurde.

Die Verstöße dagegen nehmen zu, obwohl die noch überkommenen frauenfeindlichen Regeln verfassungswidrig sind und unter Mitwirkung der "Law Commission" aufgehoben wurden. 2015 hat die malawische Regierung das Gesetzt „Marriage, Divorce and Family Relations“ verabschiedet. Ein Verstoß kann mit bis zu 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. Im Gespräch wurde deutlich, dass eine Chancengleichheit weit entfernt ist, wenn Armut, Tradition und eine Kultur, die Gewalt gegen Frauen und Mädchen toleriert und unangemessene Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten Mädchen zu Frühehen zwingt etc.

Gertrude Chirambo und Lydia Deborah Benda engagieren sich mit vielfältigen Projekten und Aktionen dafür, Frauen und Mädchen zu stärken, damit sie auf eigenen Beinen stehen und ihren Lebensunterhalt verdienen. Gleichzeitig setzen sie sich für die Rechte der Mädchen und Frauen ein. Gertrude hat ein Gemeinschaftszentrum gebaut, um hier regelmäßige Treffen und Schulungen für Frauen durchzuführen.

Als Mitglied des aware&fair school club besucht Lydia Schulen, hält Vorträge und berät Mädchen. Sie ist stolz, dass sie als Vorbild wahrgenommen wird.
Gertrud nutzt ihre Funktionen lokal und national, um sich für die Frauenrechte weiter einzusetzen. In dem Workshop haben sie sich kennengelernt und verabreden weitere Zusammenarbeit.

Auch wir stehen weiter im regelmäßigen Austausch mit Gertrude als auch mit Lydia, um auf der Basis Frauen und Mädchen zu unterstützen. Diese Gespräche werden fortgesetzt werden. Der Workshop ist unter YouTube Women and Girls in Malawi zu sehen. Das Projekt wurde vom Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshaupt Hannover gefördert.


Back to school – erfolgreiche Initiative eines Mädchens aus Blantyre
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Viele Mädchen möchten weiter zur Schule gehen, doch sie können das Schulgeld nicht bezahlen. So auch Prospellinah. Ihre alleinstehende Mutter war nicht mehr in der Lage, das Schulgeld und das Geld zum Leben für ihre Tochter aufzubringen. Mit Lydias Unterstützung erreichten sie Christina Mathis, die sich ihres Anliegens annahm. Gemeinsam mit Lydia und Christina haben wir einen Weg gefunden, um Prospellinah diesen Wunsch zu erfüllen. Mit Hilfe der Spenden kann das Schulgeld bezahlt und ein Beitrag zu ihrem Lebensunterhalt geleistet werden. Lydia verspricht: „Und um das Projekt am Laufen zu halten, werde ich versuchen, dafür zu sorgen, dass sie gute Noten bekommt, um anderen gefährdeten Mädchen einen guten Weg aufzuzeigen“.


The Taste of Malawi – ein online Koch-workshop

Im September fand die bundesweite Faire Woche statt, die von Fairtrade Deutschland e.V. alljährlich ausgerufen wird. Auch die Stad Hannover und viele andere Organisationen machen mit. Gemeinsam mit aware&fair e.V. und Barbara Olze, Initiatorin und Namensgeberin der interaktiven Online-Kochworkshops „Olze kocht“, haben wir einen Video-Kochkurs mit anschließendem Online-Dinner durchgeführt, um einen Blick auf landwirtschaftliche Produkte aus Malawi zu werfen. Neben dem Grundnahrungsmittel Mais für „Nsima“ werden auch Tomaten, Bananen, Papaya, Mangos Erdnüsse, Macadamia, Chili etc. produziert. Das prägt die malawische Küche und macht sie reich an Aromen. Barbara Olze entwickelte ein veganes Menü, dass das sich an malawischen Rezepten und Zutaten orientierte. Während der Vorbereitungen sprachen wir über Malawi, Auswirkungen der Klimakrise, Kochgewohnheiten, Leben der Frauen im ländlichen Bereich und was der Faire Handel dazu beitragen kann.
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Solargesteuerte Wasserpumpe versorgt über 3000 Schüler*innen und 500 Familien mit Trinkwasser und Wasser für den Gemüseanbau im Schulgarten in Makanjira

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Die Mpilipili-Grundschule liegt in Makanjira, im nördlichen Teil des Mangochi-Distrikts fast sechs Stunden von Blantyre entfernt. Wie die meisten Grundschulen in Malawi hat auch die Schule mit zahlreichen Problemen zu kämpfen: unzureichende Lehr- und Lernmittel, unzureichende Lernräume, schlechte sanitäre Einrichtungen, kein Zugang zu sauberem und transportablem Wasser usw. Seit Beginn der Städtepartnerschaft besteht diese Patenschaft zu der Mpilipili -Schule zu unserem Verein, die vom Zentral- und Ostafrika e.V.* aufgebaut wurde. Juma Wasili, ein ehemaliger Schüler koordiniert die Aktivitäten vor Ort. Gemeinsam mit der Schule, der Frauengruppe und dem der Organisation Action for Environmental Sustainability (AfES) konnten wir 3000 SchülerInnen und 500 Familien mit Trinkwasser versorgen, einen Schulgarten bewässern und in Zeiten der Pandemie Hygiene-Maßnahmen für alle und insbesondere für die Mädchen verbessern.

Es wurde ein Wasserkomitee gegründet, zu dem u.a. auch die Schulleitung und die Frauengruppe vertreten sind. Mit einem „Wassergeld“ soll gewährleistet werden, dass die Anlage auch kompetent gewartet werden kann.

Mit der Versorgung von Trinkwasser tragen wir nicht nur zum Schutz der Gesundheit bei, sondern auch zur Bewässerung von Gemüse und anderen Pflanzen zur Ernährungssicherheit, die nach den Prinzipien einer nachhaltigen Landwirtschaft angebaut wurden. Für 2022 planen wir eine weiter Schulung, um die gelernten Erkenntnisse zu vertiefen.

Darüber hinaus hat Juma Wasili auch 2021 Dank der Spenden die Schule mit Masken und Seife zu versorgt und besonders Bedürftigen Menschen mit Reis und Mais.

Das Projekt wurde durch die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert. 


FARAFINA- 1. Afrokultur – Festival Hannover

Unter diesem Namen fand das 1. Festival dieser Art in Hannover statt, das der ADV Nord e.V. mit dem Kulturbüro initiierte. FARAFINA kommt aus dem Bambara – Westafrikanische Sprache – und bedeutet nichts anderes als Afrika. 5% der Zugewanderten in Hannover haben ihre Wurzeln auf dem afrikanischen Kontinent. Alle Mitglieder des Vereins und Initiativen wurden eingeladen, ihre Ideen und Kreativität in das Festival einzubringen, um die vielfältige Kultur sichtbar und erlebbar zu machen.

Als Mitglied des ADV e.V. konnten wir als Freundeskreis Malawi und Hannover-Blantyre e.V. in Kooperation mit dem Flüchtlingscamp Dzelaka eine virtuelle Fotoausstellung, präsentieren.
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Im Rahmen der Veranstaltung wurde sie mit Poesie und Musik des Künstlerkollektivs „The Brandes Art“ vorgestellt und fand ihren Höhepunkt in der Online-Schaltung in das Camp. Kaum zu merken war die Not, die die Flüchtlinge dort erlebten und die sich aufgrund der Pandemie verschlechterte. Deshalb haben sie das (Corona-konforme) Makasi Arts Festival ausgerichtet, das darauf abzielte, auf die Folgen der Corona-Pandemie, auf sexualisierte Gewalt und die mentale Gesundheit von jungen Geflüchteten aufmerksam zu machen. Aufgrund fehlender Zuwendungen der internationalen Gemeinschaft wurden die Nahrungsmittelrationen der UN von 13 auf 6,5 Kilo Maismehl pro Monat halbiert und Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind eher rudimentär. Gleichzeitig ist die Zahl der Geflüchteten im Camp noch einmal deutlich gestiegen. 


Die Rolle der traditionellen Tänze in Malawi – erleben und verstehen

Theater, Musik, Trommeln und Tanz sind tief verwurzelt in der malawischen Tradition und haben noch heute großen sozialpolitischen Einfluss auf das Alltagsleben der Menschen.

Um mehr über den kulturellen Hintergrund zu erfahren, haben wir ein weiteres Mal den Tänzer und Choreografen Joshua Bhima aus Blantyre nach Hannover eingeladen. Unser Interesse nahm Joshua Bhima zum Anlass, sein eigenes Wissen über traditionelle Tänze in dem bekannten Kulturzentrum Kungoni Center in Malawi zu vertiefen.

Im November durfte Joshua Bhima endlich nach Deutschland einreisen. Uns blieb nicht viel Zeit zum Planen und Organisieren. Als Tanzlehrer bot er einen Workshop für Jugendliche in der IGS Linden an und nahm an Workshops mit professionellem Tänzer*innen teil, die von der Choreografin Monica Garcia Vicente Dance Project und Bettina Paletta vom Tanzpunkt Hannover e.V. durchgeführt wurden. Gemeinsame Tanzerfahrungen und der interkulturelle Austausch haben bei allen Beteiligten großen Anklang gefunden. Für Joshua Bhima und Monica Garcia entwickelte sich daraus der Wunsch für ein gemeinsames Tanzprojekt 2022/ 2023. Ihre Zusammenarbeit begann bereits 2018 in Malawi und 2019 Hannover, wo er an zu den Ostertanztagen eingeladen wurde. Für Steven Markusfeld und mich war es eine wertvolle Fortsetzung der ersten Begegnung von 2011 als die ersten Kulturschaffenden aus Blantyre von uns eingeladen wurden und wir Monica Garcia Vicente als Solotänzerin erleben konnten. Das Projekt im Jahr 2021 wurde neben den Spenden auch vom Kulturbüro der Landeshauptstadt finanziell gefördert.
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Malawi Lero – Projekt mit jungen Künstlern in Blantyre geht weiter

Das Projekt „Malawi Lero“ wurde auch 2021 vom Freundeskreis Malawi e.V. weiter unterstützt. Zwar konnten aufgrund des Lockdowns keine Ausstellung stattfinden, aber das Engagement für die Malerei blieb bei den Künstler*innen ungebrochen. Das Projekt entstand aus einem Kurs für „Junge Nachwuchs-Künstler*innen“ heraus, der von Ralf Pepmeyer im Frühjahr 2018 am JacarandaCultureCenter in Blantyre. Im Rahmen seines Aufenthaltes für den Verein „Freundeskreis Malawi e.V.“ initiiert wurde.  

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Der Kurs wendete sich an noch nicht etablierte Künstler*Innen, um ihnen einen Rahmen für einen Austausch zu bieten. Zudem sollte die Möglichkeit gegeben werden durch Anregungen ihre technischen Möglichkeiten und ihren Kunstbegriff eventuell zu erweitern. Lero bedeutet so viel wie heute oder in dieser Zeit und ist ein Wort in Chichewa, der malawischen Sprache, die neben der englischen Amtssprache am meisten gesprochen wird. Darüber hinaus die Bilder auch in zum Verkauf im Kultur-Cafés angeboten.


Verstärkung für den Naturschutzpark Majete Wildlife

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Der Naturschutzpark Majete Wildlife, der eine Stunde von Blantyre entfernt liegt, entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden und international anerkannten Naturschutzpark. Majete Wildlife ist zu einem wichtigen Lernort geworden und trägt so zur Sensibilisierung für den Artenschutz bei. Wann immer Gäste aus Hannover nach Blantyre kommen, besuchen sie auch den Naturschutzpark. Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler der IGS List oder der Jacaranda-Schule ist der Besuch ein besonders eindrucksvolles Ereignis, sondern auch für alle weiteren Gäste aus dem In- und Ausland.

Seit 2003 werden mit Hilfe von Sponsoren und unter hohen ehrenamtlichen Einsatz wieder Wildtiere angesiedelt. Dank der Spenden konnte Monika Girardi ihren ehrenamtlichen Einsatz fortführen und 2021 mit ihren Fähigkeiten den Naturschutzpark unterstützen.


Öffentlichkeit – und Bildungsarbeit in Hannover

Eine-Welt-Tag im Gymnasium Limmer

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Unter dem Motto „Was wir euch zusagen haben“ haben sich 120 Achtklässler mit den globalen Nachhaltigkeitszielen auf vielfältige Weise auseinandergesetzt und ihre Forderungen für eine bessere Welt an den Kultusminister übergeben. Begleitend wurden Botschaften von 130 SchülerInnen und Schülern aus ganz Niedersachsen vorgestellt, die vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen gesammelt wurden.

Auf Einladung von Sabine Meyer VNB e.V. und der Schule haben sich neben verschiedenen Referenten*Innen Silvia Hesse und der Musiker und Schauspieler TJ Bless aus Blantyre für den Freundeskreis Malawi beteiligt und einen Workshop am 29.6.2021 durchgeführt. An praktischen Beispielen zum Klimaschutz und zur Armutsbekämpfung wurden Maßnahmen zur Erreichung der Ziele vorgestellt – verbunden mit Rhythmen der malawischen Musik.


Perspektiven für 2022 – mit Weltwärts in Blantyre

2021 haben wir mit unserem Partner in Blantyre, dem Solomonic Peacocks Theater, dem Verein aware&fair e.V. und dem Verein niedersächsischer Bildungsinitiativen VNB e.V. wieder zwei Einsatzstellen verbredet, die im September 2022 beginnen und von engagement global gGmbH gefördert werden. Das Team des Solomonic Peacocks Theater organisiert in Blantyre und Umgebung (Straßen)Theater zu Themen wie Demokratie, Gender, HIV & Aids, Wasser und Hygiene, Sexuelle Gesundheit und Menschenrechte und hat bereits mehr als 7 Millionen Menschen in Malawi erreicht. Das Solomonic Peacocks Theater fokussiert sich besonders auf junge Menschen, um sie für die Theaterarbeit zu begeistern. Das Projekt ist zwar in Blantyre angesiedelt, organisiert aber auch sogenannte “Road Shows” um die ländlichere Bevölkerung zu erreichen.

Vorstand: Silvia Hesse, Vorsitzende / ehrenamtliche Geschäftsführung, Tel: +49 1725447953
Angela Gulyas, stellvertretende Vorsitzende und Petra Willke-Fischer / Kassenwartin, Spendenkonto: Freundeskreis Malawi e.V. Sparkasse Hannover IBAN DE7725 0501 8000 0023 3455 BIC SPKHDE2HXXX, Der Freundeskreis ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.Spenden sind steuerabzugsfähig.

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Veröffentlichung

Mo, 22. August 2022

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