Traditionelle Tänze in Malawi – lernen und verstehen

„Der Tanzen ist ein wichtiges Instrument in einer afrikanischen Gemeinschaft, denn er ist in erster Linie ein Kommunikationsmittel zwischen den Gemeinschaften. Dies drückt aus, wie sich die Gemeinschaft fühlt, ob es sich um eine Beerdigung, eine Hochzeit oder eine Einladungszeremonie handelt“, erzählt Joshua Bhima, ein Choreografen und Tänzer aus Blantyre.
Um Menschen anderer Kulturen besser zu verstehen, müssen wir über ihre Kultur und Gesellschaft erfahren und lernen. Für den Freundeskreis Malawi und Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e.V. ein wichtiger Grund den Tänzer und Choreografen Joshua Bhima aus Blantyre ein weiteres Mal nach Hannover einzuladen, um mehr über die Malawische Kultur zu erfahren.  

 

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Dazu veranstalte die IGS-Linden einen zweiwöchigen Workshops, der von professionellen Tänzler*Innen wie von Joshua Bhima, Monica Garcia Vicente Dance Project, Bettina Paletta durchgeführt wurde.
„Bei der Arbeit in den Workshops habe ich gelernt, dass jeder seine eigene Art hat, Bewegungen zu interpretieren, die man ihm vorgibt. Man muss der Person nur sagen, was die Bewegung bedeutet und ihm etwas Raum geben, damit er in die Bedeutung einsinken kann. Folglich zeigt sich dann seine eigene Version der Bedeutung“, sagt Joshua Bhima.
Darüber hinaus brachte Bhima den Teilnehmer*Innen den beliebten Gule Wamkulu Tanz bei. Gule Wamkulu ist ein ritueller Tanz und wird unter den Chewa in Malawi, Sambia und Mosambik praktiziert. Die Gule Wamkulu-Tänzer tragen Kostüme und Masken aus Holz und Stroh, welche die unterschiedlichsten Charaktere darstellen, wie beispielsweise wilde Tiere, Totengeister oder Sklavenhändler. Jede dieser Figuren spielt einen bestimmten Charakter, der eine Form von Fehlverhalten ausdrückt und dem Publikum moralische und soziale Werte beibringt.

 

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„Jede Maske, Gemälde oder Farbe von Gule Wamkulu hat eine bestimmte Bedeutung. Sogar die Farben und Federn werden sorgfältig nach dem Zweck und Anlass des Tanzes ausgewählt", sagt Joshua. Zum Beispiel sorgen die Tänzer beim Kummer dafür, dass die schwarze Farbe dominiert.
Laut Joshua wird Gule Wamkulu immer von Männern getragen, aber auch Frauen nehmen teil, indem sie für die männlichen Tänzer singen oder in die Hände klatschen. Wichtig ist zu wissen, dass Gule Wamkulu ein geheimer Tanz ist. Nur diejenigen die in den Kult eingeweiht wurden, können in die Nähe kommen oder teilnehmen. Der Rest soll aus der Ferne zuschauen. 
Der kreative Workshop löste bei den Teilnehmer*Innen nach anfänglicher Skepsis großes Interesse und Freude aus. In einem persönlichen Brief an Joshua brachten sie dies auch zum Ausdruck. Obwohl Joshua den Workshop leitete, lernte auch er etwas von den anderen Teilnehmer*Innen.
„Die Arbeit mit Mónica hat mir ein ganzes Bild davon vermittelt, wie verschiedene professionelle Choreografen arbeiten. Sie hat ihre eigene Art und Weise, eine Choreografie anzugehen. Sie arbeitet mit den Gefühlen jedes Einzelnen und zeigt verschiedene Emotionen an einem Punkt“, erklärt Joshua. 
Es war eine produktive Reise für Joshua Bhima. „Ich habe viel gelernt und ich hoffe meine Unterrichte waren gut für die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, und für die, mit denen ich gearbeitet habe“, betont Joshua.
Dies deckt sich mit den Angaben und Rückmeldungen derjenigen, die an dem Workshop teilgenommen haben. Ein weiterer Workshop ist für das Jahr 2023 geplant.
Wir bedanken uns beim Kulturbüro, das uns mit einem finanziellen Beitrag gefördert hat. 

 

Kulturbüro

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Veröffentlichung

Mo, 15. November 2021

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