Am 5. November 2024 fand im Pavillon am Raschplatz die Veranstaltung „Überleben in Zeiten der Klimakrise – Was lernen wir und was können wir gemeinsam tun“ statt. Eingeladen hatten der Freundeskreis Malawi und die Städtepartnerschaft Hannover-Blantyre e.V.
Die Moderation übernahmen Silvia Hesse und Peter Wogenstein, die die Teilnehmenden herzlich willkommen hießen.
Die Veranstaltung begann mit Grußworten von Oberbürgermeister Belit Onay und dem Botschafter Joseph John Mpinganjira aus Malawi. Diese Freundschaft wurde durch zahlreiche Begegnungen zwischen den Menschen in Blantyre und Hannover gefestigt.
In den einführenden Referaten beleuchteten Dr. Wilfried Bommert vom Institut für Welternährung – World Food Institut e.V. – und Martina Kuhnert von ecoLODGy Malawi zentrale Aspekte der globalen Ernährungssicherheit. Bommert erklärte, warum Welternährung uns alle betrifft, während Kuhnert das Konzept des holistischen Permakultur-Designs für Ernährungssicherung und Katastrophenschutz vorstellte.
Nach einer kurzen Pause zum Austausch wurden verschiedene Beispiele präsentiert, wie man der Klimakrise und der Nahrungsmittelknappheit entgegenwirken kann. Muhanya JP Chaponda und Andrea Preißler-Abou El Fadil berichteten über das interkulturelle Projekt „Malawi-Milpa“, das im Nyumba yadongo Nature Reserve (NYNR) zur Selbstversorgung und Einkommensgenerierung beiträgt. Zudem wurde ein Video von Juma Wasili gezeigt, in dem er die Mpilipili-Grundschule in Makanjira vorstellte, die sich auf den Weg zur Selbstversorgung macht. Hanna Johnen, die ehemalige Entwicklungsfreiwillige, berichtete von ihren Eindrücken.
Die Veranstaltung thematisierte auch die globalen Herausforderungen durch Wirbelstürme, Überschwemmungen und Dürreperioden, die immer häufiger Ernten zerstören und zu Hunger führen. Besonders betroffen ist Malawi, wo viele Menschen aufgrund hoher Saatgut- und Düngemittelkosten in Not geraten. Die Diskussion verdeutlichte, dass kurzfristige Hilfsprogramme keine nachhaltigen Lösungen bieten können.
Im Rahmen von Kurzbeiträgen aus Hannover informierten Daria Kistner vom Netzwerk Ernährungsrat Hannover und Region e.V. über die Rolle von Ernährungsräten, Nele Wagenfeld von VEN e.V. über das geplante Projekt „Weltbaustelle Ernährung“ sowie Valentina Urrego Vargas über den Zusammenhang von fairem Handel und Agrarökologie.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Schlussworte von Stadträtin Gertrude Chirambo aus Blantyre sowie musikalische Beiträge von Muhanya und Freunden. Infotische und Stellwände weiterer Organisationen, die in Malawi aktiv sind, luden zum Austausch und zur Vernetzung ein.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden gemeinsame Fotos mit den Referentinnen und Referenten sowie mit Botschafter Joseph John Mpinganjira aus Malawi und seinem Team auf der Bühne gemacht, um diesen besonderen Anlass festzuhalten.
Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Ideen zur Resilienz von Menschen und Natur in Malawi sowie zur Frage, wie wir zu einer Ernährungswende in Hannover beitragen können. Gemeinsam sollen praktische Beispiele vorgestellt werden, um Krisen aus eigener Kraft zu begegnen.
Wir gratulieren Malawi herzlich zu 60 Jahren Unabhängigkeit!